Uns geht’s gut oder wie kommt der Strom zur Bahn ?

Vom 15. bis 17. Juni 2018 hatten einige Modulisten die Möglichkeit sich beim Tag der offenen Tür im ehemaligen Umformerwerk Löwenberg (nördlich von Berlin) sich und unsere Spur zu präsentieren.

Das Umformerwerk war von 1983 bis 2004 in Betrieb und wandelte 110.000 Volt / 50 Hertz Landesstrom in 15.000 Volt 16 2/3 Hertz Bahnstrom um.
Nach Stillegung und Rückbau aller technischen Anlagen und Einrichtungen sollte es abgerissen werden und somit ein Stück Bahngeschichte verschwinden.
Im Jahre 2007 erfuhr der jetzige Besitzer Herr Björn Kresz davon und wollte das gesamte Gelände käuflich erwerben. Es folgten zähe Verhandlungen mit der Bahn AG.
Am 02.10.2011 ging das gesamte Gelände in seinen Besitz über.
Mit Hilfe von seiner Familie, Freunden und einigen ehemaligen Mitarbeitern des Umformerwerkes wurden Heizung, Wasseranschluss und der Fußboden instand gesetzt. Bergeweise wurde Unrat beseitigt und die Fassade neu gestrichen.

Nach und nach wurde aus dem Gebäude ein Museum der DDR Geschichte.
Es beherbergt jetzt ca. 15000 Exponate auf 2000 m². Alle gezeigten Dinge sind Spenden ! Auch einige technischen Einrichtungen des Umformerwerkes sind wieder zu bewundern. Hier waren und sind die Unterstützung und Kontakte ehemaliger Mitarbeiter Gold wert.

Nachdem die Besucher durch das Museum gegangen waren, kamen sie in die ehemalige Schaltzentrale. Dort hatten wir 42 Module aufgebaut. Zentraler Punkt war Mathias mit seinem Umformerwerk. Seine enormen Fachkenntnisse waren hier von großem Nutzen. Oft sah man Trauben staunender und lauschender Menschen um ihn.
Fahrtechnisch gab es Pendelverkehr zwischen Hängersdorf und Beerow mit Kreuzung in Granzlin. Natürlich wurde das Umformerwerk auch mit neuen Umformern, Trafos, Öl und Masten versorgt. Der Schichtwechsel erfolgte mit Triebwagen. Viele Besucher waren erstaunt was in TT alles möglich ist (das war unser Ziel).

Viele Kinder nutzen nach kurzer Einweisung und Begleitung auch die Möglichkeit selber einen Zug zu fahren. Sie konnten sich sogar aussuchen welche Garnitur sie fahren wollten. Die Züge waren bunt gemischt, aber epochenrein. Erstaunlicherweise waren der IC mit 101 und die 65 mit Sound und Rekos ganz vorne dabei. Güterzüge liefen nicht so gut. Nach Beendigung der Fahrt war ein breites Grinsen im Gesicht der Neu-Tfz-Führer und deren Eltern zu sehen. Punkt für uns und die Spendenbox für das Museum !

Die gastronomische Versorgung übernahm unser kochender Busfahrer mit Team natürlich wieder. Ein großes Dankeschön an sie.
Da das Wetter sehr gut war, konnten alle Mahlzeiten draußen eingenommen werden.
Der Vorteil war hier das die Strecke Rostock – Berlin 50 m entfernt war. Stündlich kamen Regios, Triebwagen, Kreuzfahrer und diverse Güterzüge vorbei.

Fazit:
Modellbahn in einem ehemaligen DR Gebäude spielen, Echtbahn vor der Tür, gutes Essen, Treff mit der Therapiegruppe und vielen anderen verrückten Leuten.
Was will man mehr ?

Der Standardspruch war dann: UNS GEHT’S GUT !

Für uns war es ein tolles Wochenende. Nächstes Jahr sind wir gerne wieder dabei und unterstützen somit auch ein Stück Bahngeschichte.

AnPri